Erzdiözese München und Freising
Fachbereich Weltanschauungsfragen
Informationen zu religiösen und weltanschaulichen Strömungen

Sexueller Missbrauch

Warum dieses Thema?   -   Definitionen   -   Ein Thema des Schweigens   -   Ambulanz für Gewaltopfer

Nicht zuletzt seit der Aufdeckung von zahllosen Missbrauchsfällen in kirchlichen Einrichtungen ist das Thema in den Fokus gerückt. Es begegnet uns fast täglich in den Medien bzw. in Berichten über Familien, Schulen und Vereine, quer durch die Gesellschaft und ungeachtet jeglicher Landesgrenzen. Die Meldungen sorgen für Entsetzen und Fassungslosigkeit, Konsequenzen und Schutzmechanismen werden gefordert, deren Umsetzung leider nicht immer gut gelingt oder länger auf sich warten lässt.

Missbrauch kann viele Gesichter haben und ebenso viele Namen, er kann offen sichtbar sein oder lediglich unsichtbare Narben auf der Seele hinterlassen. Täter und Opfer können klar benennbar sein oder sind kaum auseinanderzuhalten, die Tat kann zielgerichtet sein oder völlig unerklärbar. Es kann die Rede von Mobbing, Manipulation, Gewalt, Nötigung oder sexuellen Delikten sein, um nur wenige Stichworte zu nennen. Ebenso können die Folgen eines missbräuchlichen Vorgehens weniger oder mehr gravierend sein, von kurzer Dauer oder ein Leben lang anhalten. Die Erfahrung von Macht, das Ausleben von Gewalt, der Genuss der (sexuellen) Triebe oder religiös-weltanschauliche Überzeugungen können beispielhaft als Motivation für den Missbrauch von Menschen für die eigenen Zwecke angeführt werden. Noch immer wird das gesamte Thema als Tabu betrachtet und infolgedessen von Opfern häufig verschwiegen oder bagatellisiert.

Als Beratungsstelle sind wir sehr häufig mit dem Thema Missbrauch konfrontiert, sei es in einer institutionellen Einrichtung, in einer Gruppe oder in einer Familie. Wir möchten daher auf diesen Seiten auf die Problematik hinweisen und gleichzeitig erste Informationen zur Orientierung bereitstellen.

Als Beispiele für Anfragen, die uns erreichen, können benannt werden:

  • (un)rechtliche Situationen am Arbeitsplatz, wenn beispielsweise weitreichende Arbeitsplatzrichtlinien verbindlich gemacht werden, die weder Datenschutz noch Persönlichkeitsrechte respektieren und letztlich ein System von Bespitzelung errichten
  • Kurse oder Coachingseminare, bei welchen die Teilnehmer über ihre psychischen Grenzen geführt werden, darüber hinaus viel Geld zahlen und zur Buchung weiterer Kurse überredet werden
  • Abhängigkeitsverhältnisse, wenn beispielsweise Schüler ihrem Meister allein hörig sind und alle bisherigen Kontakte abbrechen bzw. sich womöglich im Bett des Gurus wieder finden, ohne dies gewollt zu haben
  • Gewalt und Missbrauch von Männern, Frauen oder Kindern in okkult-satanischen Ritualen
  • Kindeswohlgefährdung, wenn beispielsweise Kinder aus religiös motivierter "Liebe" körperliche Züchtigung erfahren
  • Verletzungen der Freiheit und Würde der Person, wenn beispielsweise aus „religiösen Gründen“ Frauen und Kindern das Recht auf freie Entfaltung ihrer Persönlichkeit verwehrt wird

Vielleicht möchten Sie sich zunächst inhaltlich über bestimmte Gruppen informieren. Einige Hinweise dazu finden Sie auf unseren Informationsseiten. Da jedoch die weltanschauliche Landschaft so vielschichtig und einem stetigen Wandel unterworfen ist, können wir nur wenige Informationen für das Internet aufbereiten. Bitte wenden Sie sich daher bei Fragen oder weiterem Klärungsbedarf direkt an uns: Kontakt.

Bitte zögern Sie nicht, uns anzusprechen – sei es bei eigener Betroffenheit, bei Personen aus Ihrem Bekanntenkreis, bei Rückfragen und Unsicherheiten.

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Speziellere Informationen zum Thema "Geistlicher Missbrauch" finden Sie auf unserem speziellen Portal: https://www.geistlicher-missbrauch.org/

Weitere hilfreiche Links:

Liste der Beratungsstellen auf dieser Homepage

Bundesweite Anlaufstelle:

Unabhängiger Beauftragter zur Fragen des sexuellen Kindesmissbrauchs:
http://beauftragter-missbrauch.de/

Stellungnahmen und Adressen der Diözesanbeauftragten

der Erzdiözese München und Freising für Sexuellen Missbrauch sowie für Prävention :

https://www.erzbistum-muenchen.de/im-blick/missbrauch-und-praevention