Erzdiözese München und Freising
Fachbereich Weltanschauungsfragen
Informationen zu religiösen und weltanschaulichen Strömungen

Scientology

Informationsveranstaltung

"Jugend für Menschenrechte"

Die Organisation "Jugend für Menschrechte" verschickt derzeit an Jugendverbände Einladungen zu einer Informationsveranstaltung am 10. März in einem Münchner First Class Hotel. Diese Initiative
unterstützt das „Celebrity Center der Scientology Kirche München".
Hierzu einige Informationen:

Die 2001 in den USA gegründete Initiative "Youth for Human Rights" (in Deutschland „Jugend für Menschenrechte") ist eine Initiative von Scientologen. Obwohl rechtlich selbstständig, wird der Verein nicht selten als Unterorganisation von Scientology wahrgenommen, die sich nicht nur für die Durchsetzung der allgemeinen Menschenrechte einsetzt, sondern sich auch werbend für Ziele und Methoden von Scientology stark macht.

Aus der deutschen Homepage http:// www. Jugend–fuer–menschenrechte.de (Stand 19.02.2008) erfahren interessierte LeserInnen, dass die Initiative antritt, um "Die Jugend auf der ganzen Welt über Menschenrechte aufzuklären, und ihnen dadurch zu helfen wertvolle Verfechter bei der Förderung von Toleranz und Frieden zu werden." Informationen, 30 verschiedene Videoclips zur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte sowie das Musikvideo "United" können von der engagiert und seriös wirkenden Seite downgeloadet werden. Im Zusammenhang mit diesem Video wird auf die Anerkennung des Videos durch hochrangige Politiker, durch Amnesty International u. a. verwiesen. Ganz nebenbei erfahren die LeserInnen dann auch, dass dieses Projekt vom "Menschenrechtsbüro der Church of Scientology International" organisiert wurde.

Das Landesamt für Verfassungsschutz in Baden-Würtemberg informierte im April 2006, dass die Scientology – Organisation (SO) unter dem Schlagwort "Jugend für Menschenrechte" eine neue PR-Offensive begonnen habe. Im Bericht heißt es dazu:

"Wer wollte den scheinbar hehren Zielen einer Gruppierung widersprechen, die sich "Jugend für Menschenrechte" nennt? Eine solche Vorgehensweise hat bei der "Scientology-Organisation" (SO) System. Ihr dürfte es als einer Organisation, die bereits ein öffentliches Lossagen von Scientology oder gar Kritik an ihrer Lehre als "Schwerverbrechen" brandmarkt, nicht wirklich darum gehen, der Bevölkerung das Thema Menschenrechte näher zu bringen. Die SO führt nämlich bereits seit Jahren "Menschenrechtskampagnen" durch, um sich in Szene zu setzen, soziale Akzeptanz zu gewinnen und auf diese Weise ihr schlechtes Image zu verbessern. Dahinter steht jedoch auch der anmaßende Anspruch, die Menschen in der Europäischen Union und ihre demokratisch legitimierten Regierungen seien nicht informiert. Ihnen müsse das Thema Menschenrechte erst vermittelt werden. Hierfür hat die SO in München auch kürzlich eine Art Bundesleitung "Jugend für Menschenrechte Deutschland" geschaffen. Aus deren Internetpräsenz ist nicht ohne weiteres erkennbar, dass dahinter die SO steht. (...)

Neben den üblichen Werbemitteln (Flugblätter, Broschüren) setzt die Organisation auch erstmals einen professionell gestalteten, sich suggestiver Mittel bedienenden Werbefilm unter dem Titel "United" ein, der auf Jugendliche durchaus ansprechend wirken kann. Dadurch besteht die Gefahr, dass die SO den Idealismus junger Menschen für eigene Zwecke ausnutzen könnte. Es muss davon ausgegangen werden, dass auch dieser Zielgruppe mittelfristig die verfassungsfeindliche Lehre des SO-Gründers L. Ron HUBBARD näher gebracht werden soll." (http://www.verfassungsschutz-bw.de/so/files/so_berichte_2006_04_1.htm)

Verschiedene aktuelle Rückmeldungen lassen außerdem auf neue Missionierungsmethoden schließen. So sprachen Mitglieder der Initiative "Jugend für Menschenrechte" vor und nach christlichen Gottesdiensten Jugendliche direkt an und warben sowohl für ihre Arbeit als auch für ihre Veranstaltung. Wir weisen darauf hin, dass die Teilnahme bei einer solchen Veranstaltung sowohl von "Jugend für Menschenrechte" wie auch von der Scientology - Organisaton als Zustimmung zu Methoden und Zielen der Organisationen gewertet werden kann. Eine Teilnahme halten wir daher für nicht sinnvoll.

Selbstverständlich stehen wir auch für weitere Rückfragen zur Verfügung!

Axel Seegers