Erzdiözese München und Freising
Fachbereich Weltanschauungsfragen
Informationen zu religiösen und weltanschaulichen Strömungen

ProChrist / Evangelikales Christentum

ProChrist - Theologisches

Nachfolgend möchten wir für die intensivere (theologische) Auseinandersetzung auf einige wichtige Werke und Erklärungen hinweisen:

A. Die Evangelische Allianz

Die Evangelische Allianz (vgl. http://www.ead.de) ist 1846 gegründet worden als Ergebnis einer internationalen und interkonfessionellen Konferenz, die in London stattfand. Christen aus 12 Nationen Europas und Nordamerikas und aus 52 verschiedenen Kirchen, Denominationen und kirchlichen Gruppierungen nahmen daran teil.

Als 1846 in London die Evangelische Allianz gegründet wurde stand man in Herausforderungen, die durchaus mit den unseren heute vergleichbar sind:

  • Zunehmende Säkularisierung
  • Ständig leerer werdende Kirchen
  • Die Bibel wurde in Frage gestellt
  • Große soziale Probleme im Zeitalter der aufgebrochenen Industrialisierung
  • Viele christliche Zersplitterungen

Bei der Gründungskonferenz der Evangelischen Allianz 1846 in London wurde als gemeinsam festgestellte theologische Übereinstimmung die Glaubensbasis beschlossen, die ein Grundkonsens reformatorischer Bekenntnisse darstellt:

Wir bekennen uns:

  • zur Allmacht und Gnade Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes in Schöpfung, Offenbarung, Erlösung, Endgericht und Vollendung
  • zur göttlichen Inspiration der Heiligen Schrift, ihrer völligen Zuverlässigkeit und höchsten Autorität in allen Fragen des Glaubens und der Lebensführung
  • zur völligen Sündhaftigkeit und Schuld des gefallenen Menschen, die ihn Gottes Zorn und Verdammnis aussetzen
  • zum stellvertretenden Opfer des menschgewordenen Gottessohnes als einziger und allgenugsamer Grundlage der Erlösung von der Schuld und Macht der Sünde und ihren Folgen
  • zur Rechtfertigung des Sünders allein durch die Gnade Gottes aufgrund des Glaubens an Jesus Christus, der gekreuzigt wurde und von den Toten auferstanden ist
  • zum Werk des Heiligen Geistes, welcher Bekehrung und Wiedergeburt des Menschen bewirkt, im Gläubigen wohnt und ihn zur Heiligung befähigt
  • zum Priestertum aller Gläubigen, welche die weltweite Gemeinde bilden, den Leib, dessen Haupt Christus ist, und die durch seinen Befehl zur Verkündigung des Evangeliums in aller Welt verpflichtet ist
  • zur Erwartung der persönlichen, sichtbaren Wiederkunft des Herrn Jesus Christus in Macht und Herrlichkeit; zum Fortleben der von Gott gegebenen Personalität des Menschen; zur Auferstehung des Leibes zum Gericht und zum ewigen Leben der Erlösten in Herrlichkeit

 

B. Arbeitsgemeinschaft Missionarischer Dienste

Die Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste (http://www.a-m-d.de) versteht sich als Dachorganisation mit der Zielsetzung, christliche Gemeinden in ihrem missionarischen Dienst zu stärken.

Zur Arbeitsgemeinschaft gehören neben den Ämtern für missionarische Dienste bzw. der Ämter für Gemeindedienst aller EKD-Gliedkirchen (zur Erklärung: Die Evangelische Kirche in Deutschland ist der Zusammenschluß der aktuell 23 weithin selbständigen lutherischen, reformierten und unierten Landeskirchen in der Bundesrepublik Deutschland: vgl. http://www.ekd.de), sowie mehr als 70 selbständige Werke und Verbände in Deutschland, die teils evangelisch, teils evangelikal geprägt sind.

Die AMD ist Fachverband im Diakonischen Werk der evangelischen Kirchen.

In der "Geistlichen Zielsetzung ", die sich die AMD gegeben hat, heißt es u.a.:

"Die Arbeitsgemeinschaft Missionarische Dienste hat Teil am Auftrag der Gemeinde Jesu Christi, allen Menschen die frohe Botschaft vom Anbruch des Reiches Gottes zu verkündigen und sie in die rettende Gemeinschaft Jesu Christi zu rufen.

Sie arbeitet auf dem Boden der Heiligen Schrift und der reformatorischen Bekenntnisse und weiß sich auf dem Boden des Pietismus und der Barmer Theologischen Erklärung verpflichtet.

Sie will dazu helfen, dass Kirche und freie Werke ihre Sendung in der Welt verwirklichen und dabei besonders den missionarischen Auftrag im eigenen Land wahrnehmen.

Sie versteht sich in ihrem Dienst als eine Gemeinschaft von Schwestern und Brüdern, die ihr missionarisches Tun immer wieder neu in das geistliche Leben der Gemeinde Jesu Christi einbinden

  • unablässig nach Wegen suchen, um Menschen in ihrer jeweiligen Situation zu erreichen und sie zum Glauben an Jesus Christus und in seine Gemeinde zu rufen
  • die Menschen mit der Bibel vertraut machen wollen und sie zu einem Leben aus Gottes Wort einladen
  • dazu helfen, dass Christen ihre Gaben entdecken und sie auch für den Gemeindeaufbau fruchtbar machen
  • die Menschen in ihrer Not mit den Augen Jesu sehen wollen und sich im diakonischen Tun den einzelnen und der Gesellschaft zuwenden
  • durch die Gestaltung ihres Lebens den wiederkommenden Herrn bezeugen "

 

C. Lausanner Bewegung Deutschland

Die Lausanner Bewegung ist eine internationale Organisation, die in Deutschland auch unter dem Titel "Koalition für die Evangelisation in Deutschland" firmiert (http://www.lausannerbewegung.de). Die Mitglieder des Lausanner Trägerkreises, verbindet die Erkenntnis der Vorrangigkeit des Missionsausftrags Jesu Christi an seine Jünger, hinauszugehen und alle Menschen die frohe Botschaft zu verkünden und sie zu Taufen.

Zwei wichtige Erklärungen geben Auskunft über Selbstverständnis und Ziel der Lausanner Bewegung, zum einen die (ältere) Lausanner Verpflichtung (1974) zum anderen das Manila-Manifest (1989).

Axel Seegers