Erzdiözese München und Freising
Fachbereich Weltanschauungsfragen
Informationen zu religiösen und weltanschaulichen Strömungen

Selbsthilfezentrum München

Zum Selbstverständnis des Selbsthilfezentrums

Selbsthilfe und Selbstorganisation, das heißt:
gemeinsam mit anderen nehme ich mein Schicksal in die Hand
gemeinsam mit anderen bewältige ich meine Probleme
gemeinsam mit anderen setze ich meine Visionen um.

Was ist: Selbsthilfe?
Gegenseitige Hilfe und Erfahrungsaustauch unter Gleichbetroffenen stehen bei einer Selbsthilfegruppe im Vordergrund. Menschen, die sich aus eigener Betroffenheit heraus für eine Selbsthilfe entscheiden, bringen ihre Zeit, ihr Vertrauen und ihre persönlichen Fähigkeiten und Stärken in eine Gruppe ein – und bekommen dasselbe von den anderen zurück. Aufgrund ihrer Erfahrungen als Betroffene setzen sie sich auch für die Verbesserung des gesundheitlichen und sozialen Versorgungssystems ein.

Was ist: Bürgerschaftliches Engagement?
Die gelungene Verbindung von Eigennutz und Nutzen für das Gemeinwesen steht bei selbstorganisierten Projekten im Rahmen bürgerschaftlichen Engagements im Vordergrund. Menschen, die sich für eine solche Aufgabe einbringen, investieren ihre Zeit, ihr Vertrauen und ihre persönlichen Fähigkeiten und Stärken, um anderen zu helfen oder um sich sinnvoll und ideenreich für die Verbesserung des Lebens- oder Wohnumfeldes einzusetzen.

Warum soll ich mich engagieren?
Anlass für die Gründung einer Selbsthilfegruppe wie auch für ein selbstorganisiertes Projekt sind zumeist soziale, gesundheitliche Probleme, die einen persönlich betreffen oder die im Lebens- bzw. Wohnumfeld auftreten. Die Interessen, Themen und Formen von Selbsthilfegruppen und selbstorganisierten Projekten sind sehr unterschiedlich und vielfältig. Gemeinsam ist jedoch der Versuch, die Verantwortung für sich und die weitere Lebensgestaltung wiederzugewinnen, beizubehalten oder zu erweitern.

Selbsthilfe und selbstorganisierte Projekte schaffen neue soziale Netzwerke und leisten damit einen entscheidenden Beitrag zum Wohlbefinden und zur Stärkung des sozialen Netzes in unserer Stadt.

Das Gemeinwesen stärken
Das Engagement in einer Selbsthilfegruppe oder für das Gemeinwohl führt häufig über eine individuelle Verhaltensänderung - eine Selbstveränderung – hinaus. Neue, gemeinschaftlich erworbene Kompetenzen schaffen auch Energie zu einer Änderung der Verhältnisse, zu einer Mitgestaltung an sozialen oder gesundheitlichen Lebensbedingungen.

Verantwortung übernehmen
Bürgerinnen und Bürger wirken auf diese Weise nicht nur selbstverantwortlich an einer Erweiterung und Verbesserung des sozialen und gesundheitsbezogenen Versorgungssystems mit. Sie können darüber hinaus auch Anregungen für eine moderne Gesundheits- und Sozialpolitik geben. Beispiele dafür gibt es im Grossen wie im Kleinen:

Eine Bewohner-Initiative setzt sich aktiv für eine Spielstrasse für Kinder ein.
Die Idee altersübergreifender Kinderbetreuung in selbstorganisierten Eltern- Kind-Gruppen findet Eingang in die Kindergartenkonzeption der Kommune.
Die Selbsthilfe-Initiativen Psychiatrie-Erfahrener Menschen nimmt Einfluß auf die ambulante und stationäre psychiatrische Versorgung.
Selbsthilfegruppen chronisch Kranker sind ein anerkanntes Standbein in der Gesundheitsversorgung, die im Rahmen des §20 SGB V gefördert werden.
Selbsthilfe im Bereich Behinderter erhält mehr Mitsprache bei der Entscheidung für Rehabilitatonsmassnahmen durch die Sozialversicherungsträger.
Initiativen von Frauen und von Männern haben eine breite öffentliche Diskussion um das Rollenverständnis der Geschlechter angeregt.
Initiativen von Migrantinnen und Migranten tragen mit ihren Aktivitäten dazu bei, wechselseitige Berührungsängste abzubauen und Einblick in ihre Kultur zu geben.
Umweltgruppen sensibilisieren die Bürger und Bürgerinnen im Umgang mit wertvollen Rohstoffen und zur gesunden Ernährung.

 

Das Angebot

Das Selbsthilfezentrum München ist eine Informations- und Vernetzungsstelle für alle, die sich für das Thema Selbsthilfe und bürgerschaftliches Engagement interessieren.

BERATUNG
Das SHZ berät und informiert Bürger und Bürgerinnen über das Angebot der Selbsthilfe-Initiativen in München und darüberhinaus (siehe Initiativenfüher und Bayernseite...)

Sie geben Unterstützung bei der Suche nach Gleichgesinnten oder bei der Neugründung von Gruppen.

Die Kontakt- und Informationsstelle erreichen Sie:
Montag und Donnerstag von 14.00 – 18.00 Uhr
Dienstag und Mittwoch von 10.00 – 13.00 Uhr
Telefon: 089/ 53 29 56 11
E-mail: info at shz-muenchen dot de

UNTERSTÜTZUNG
Unterstützt werden bestehende Initiativen durch:

  • Beratung bei Fragen zu: Organisation und Finanzierung
    Vermittlung bei Konflikten vermitteln
    Hilfe bei der Suche nach Räumen für Treffen und Veranstaltungen

Das SHZ bietet Fortbildungen an: beispielsweise zu Öffentlichkeitsarbeit, Haftung und Recht, Zugang zum Internet.

Über das Raumangebot im Selbsthilfezentrum können Sie sich informieren:
Montag bis Freitag, 9.00 bis 12.00 Uhr
Telefon: 089 / 53 29 56 19
E-mail: info at shz-muenchen dot de
(Die Räume sind teilweise behindertengerecht zugänglich.)

INFORMATION
Das SHZ informiert die Öffentlichkeit, die Fachöffentlichkeit und die Initiativen über das breite Spektrum von Selbsthilfe und bürgerschaftlichem Engagement.

Es wird vom SHZ der Münchner Initiativenführer herausgegeben und die Zeitschrift UMBRÜCHE mit aktuellen Nachrichten und Themen aus dem Gesundheits- und Sozialbereich. Kostenlose Exemplare liegen in den städtischen Bibliotheken, dem Rathausinformationszentrum, den öffentlichen Dienststellen und bei den Krankenkassen aus.

VERNETZUNG
Das SHZ engagiert sich für neue und beispielhafte Ideen bürgerschaftlichen Engagements und in der Gesundheitsförderung. Mit diesen Projekten wirkt das SHZ in die Arbeit von bestehenden Einrichtungen und Institutionen der gesundheitlichen und psychosozialen Versorgung hinein und sorgt in München für ein „selbsthilfefreundliches Klima“:

Bestehende Einrichtungen und Institutionen werden angeregt, Selbsthilfe und Selbstorganisation als Teil ihrer Arbeit zu verstehen. Viele Patientinnen und Patienten, Klientinnen und Klienten können Probleme lösen, indem sie in einer Selbsthilfegruppe Erfahrungen austauschen und sich gegenseitig unterstützen. Das entlastet die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Einrichtungen und Institutionen von zeitaufwendigen Einzelfallberatungen und schützt auch vor unnötiger Verantwortungsübernahme.